Kalkar-Bornsches Feld
Leben am Reiterkastell Burginatium
Kurzfassung
Burginatium bei Kalkar ist der besterhaltene Reiterstandort am Niedergermanischen Limes. Die Kombination aus gut erhaltenen Gebäuderesten und einem außergewöhnlich ergiebigen Feuchtbodenarchiv ermöglicht einzigartige Einblicke in den römischen Alltag am Rand des Imperiums. Als Teil der UNESCO-Welterbestätte „Grenzen des Römischen Reiches – Niedergermanischer Limes“ ist der Fundplatz von besonderer Bedeutung für das Verständnis römischer Grenzsicherung und der Lebenswelt am Rhein.
Burginatium – ein herausragender Reiterstandort
Burginatium ist der am besten erhaltene Reiterstandort am Niedergermanischen Limes. Es lag strategisch günstig auf einer hochwasserfreien Fläche der Niederterrasse unmittelbar am damaligen Rheinlauf. Der Grundriss des Kastells ist weitgehend bekannt: Im Zentrum befand sich das Stabsgebäude (principia), flankiert von typischen Reiterbaracken mit integrierten Stallgruben. Diese Bauweise erlaubte die Unterbringung von Pferd und Reiter unter einem Dach. Neben dem Hauptkastell wurde auch ein kleineres, älteres Lager mit Graben und Zentralbau freigelegt – vermutlich aus der Zeit um Christi Geburt. Östlich davon befinden sich zudem Reste eines weiteren Lagers mit Doppelgraben, dessen Funktion und Alter noch nicht abschließend geklärt sind.
Erhaltung und Funde – ein Blick ins Alltagsleben
Die archäologische Substanz in Burginatium ist außergewöhnlich gut erhalten. Die bis zu 2 m mächtigen Kulturschichten heben sich heute noch als Geländeerhebung sichtbar ab. Besonders wertvoll ist das Feuchtbodenarchiv am Leybach. Dort blieben zahlreiche organische Materialien erhalten, die andernorts meist längst vergangen sind: Holz, Leder, Seile, Pflanzenreste und weitere Alltagsgegenstände vermitteln ein lebendiges Bild vom römischen Leben im Kastell und der benachbarten Zivilsiedlung. Auch mehrere Gräberfelder sind archäologisch nachgewiesen.
Ein Schatz im Boden – geschützt und zugänglich
Die Lage des Fundplatzes ermöglicht einen guten Schutz der Bodendenkmale: Die Bundesstraße 57 durchquert das Areal ohne tiefgreifende Eingriffe in die archäologischen Schichten. So bietet Burginatium auch künftigen Forschungen ein enormes Potenzial – und uns heute ein Fenster in eine römische Welt am Rand des Imperiums.
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Highlights über alle Grenzen hinweg
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